Blasenentzündung ist nicht gleich Blasenentzündung

Kennst du auch das unangenehme Gefühl einer Harnwegsinfektion? Die Behandlungsansätze der TCM gehen von unterschiedlichen Ursachen aus und unterscheiden nach "Hitze" oder "Kälte" im Körper. Antibiotika sind nicht immer notwendig und werden von Ärzten häufig viel zu schnell verschrieben.

In diesem Blog möchte ich dir die unterschiedlichen Vorgehensweisen näher beschreiben, sodass du bei einer entstehenden Blasenentzündung entsprechend handeln kannst.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stellen Harnwegsentzündungen ein komplexes Thema dar. Sie sind wie alle Leiden immer Teil eines ganzen Syndroms.
Wichtig sind hier die Menge und Farbe der Ausscheidung sowie eventuell auftretende Schmerzen.

Tritt bei der akuten Blasenentzündung ein Brennen beim Wasserlassen auf, wird von "Feuer" bzw. "Hitze" gesprochen. Hier kann der Funktionskreislauf Herz, Dünndarm, Leber und Nieren beteiligt sein. In diesem Fall helfen dir kühlende, antibiotische Kräuter wie Löwenzahn, Bärentraubenblätter und Heidekraut. Diese sind in vielen Apotheken in getrockneter Form erhältlich und können als Tee getrunken werden.

Bei gleichzeitig auftretendem Blut im Urin lindern zusätzlich Hirtentäschle, Taubnessel und Stiefmütterchen die Symtome.

Es gibt aber auch eine "Kälte-Form" des Infekts mit Blut im Urin, die auf einen Qi-Mangel hinweist und bereits chronisch ist. Bei dieser Form muss du deinen Organismus stärken und alles "Kalte" vermieden.  Die antibiotischen - sprich kühlenden Kräuter würden dich in diesem Fall nur noch mehr "abkühlen" und die bestehende Problematik sogar verschlimmern.

Die akuten Formen:

Bei den akuten Formen mit Brennen beim Wasserlassen vermeide folgende Nahrungsmittel und Gewohnheiten:

  • Kaffee
  • Schwarztee
  • Alkohol
  • Fleisch und Wurstwaren
  • scharf gewürzte Speisen
  • denaturierte Nahrungsmittel
  • Lebensmittel mit chemischen Zusätzen
  • Fast Food
  • Rauchen

Sie alle würden die Hitze und somit die Entzündung noch mehr verstärken. Versuche vermehrt Gemüsesuppen und Eintöpfe sowie lang gekochte Reissuppen zu essen.

Gerstenwassertee leitet die Entzündung aus und beseitigt den brennenden Schmerz: Ein Teil Gerste mit acht Teilen Wasser aufkochen, eine Stunde köcheln lassen, die Gerste auspressen. Die Abkochung etwas abkühlen lassen und trinken. Die Gerste kann noch einmal verwendet werden.

Auch ungesüßter Cranberry-Saft (aus Reformhaus oder Drogerie) kann deine Beschwerden meist zügig lindern.

Treten ziehende Schmerzen im Unterbauch auf, handelt es sich um eine sogenannte Qi-Stagnation, die am besten durch Schafgarbe und Ringelblumenblüten gelöst wird (Apotheke).

Ist der Harn leicht getrübt, handelt es sich um zu viel Feuchtigkeit (Schlacken) mit dem Ursprung im Verdauungstrakt.

Aromatische Kräuter können Linderung schaffen. Es kann hier "Hitze" oder "Kälte" im Vordergrund stehen. Bei Harnbeschwerden mit einer "Feuchte-Kälte"-Symtomatik ist die Ursache meist ein übermäßiger Verzehr von Milchprodukten, Zucker und/oder Rohkost. Anzeichen sind wenig Harn mit heller Farbe und Völlegefühl im Unterbauch; Verstopfung, Rückenschmerzen mit Verschlimmerung im Liegen und Anfälligkeit für Nasennebenhölenentzündung. Erkältungsanfälligkeit und Augenbrauenschmerz können zusätzlich auftreten.

Vermeide in diesem Fall Milchprodukte, Südfrüchte, Rohkost sowie Zucker, denn diese kühlen aus und führen zu noch mehr "Feuchtigkeit" in deinem Körper.

Eine "Feuchte-Hitze" in deinem Körper zeigt sich durch schmerzhaftes Wasserlassen mit Harndrang und trübem geruchsintensiven Urin.

Verzichte in diesem Fall auf jegliches tierisches Eiweiß, besonders Geflügel. Auch fette, scharfe, süße, gebratene, in Öl gebackene Speisen, Alkohol und denaturierte Nahrungsmittel wie Fast Food und Speisen aus der Mikrowelle sollten ebenfalls vermieden werden.

Die chronischen Formen

Die chronischen Formen von Harnwegsentzündungen können die Folge einer unbehandelten akuten Form sein oder beruhen primär auf einen Mangel an Qi, Yin oder Yang. Darum ist ihnen mit Antibiotika auch sehr schwer entgegenzuwirken.

Du siehst: Blasenentzündung ist also nicht gleich Blasenentzündung. Je nach Art der Problematik muss entschieden werden, welche Behandlung sinnvoll ist. Sind bei deinem Arztbesuch keine Bakterien im Urin auffindbar, kann das Antibiotikum eher nachteilig wirken. Antibiotika hat grundsätzlich eine stark abkühlende Wirkung auf deinen Körper.

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Quelle: u.a.http://www.springermedizin.at

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